Um 21 Uhr geht es los, dann marschiere ich auf einen meiner Lieblingsplätze. Das habe ich mir schon seit Jahren vorgenommen,
aber entweder war das Wetter schei.se, es hat geregnet oder geschneit oder es war neblig oder ich war krank oder wasweissich.
Aber dieses Jahr passt alles, es ist eine glasklare, kalte Nacht, kein Wölkchen am Himmel, kein Nebel, perfekt. Taschenlampen,
Handy und Stirnlampe sind voll, Rucksack ist gepackt, Brotzeit, Trinken, Batterien,... Man kann von dort oben den gesamten
Chiemgau inkl. Chiemsee überblicken, man sieht links die Lichter von München und rechts den Lichtschein von Salzburg. Den
Weg kenn ich auswendig und nächstes Jahr gegen zwei Uhr morgens bin ich wieder zuhause.
Merkt man, dass ich mich freue? Dann kann ich dieses beschi.sene 2016 endlich verabschieden, mit allen seinen Zweifeln und
Unsicherheiten, mit all seinen vielleichts und könnte und wäre und eventuell und schaun-wir-mal. Mit all seinen Jammerlappen,
die einem die Ohren vollheulen und mit Frauen, die nicht wissen, was sie wollen. 2016 mit seinen falschen
Freunden und seiner verlogenen Verwandtschaft, für die man immer alle da war, aber als ich jemanden brauchte, hat sich keiner
von denen gemeldet. Das ist einer der wenigen Vorteile, wenn man (fast) am Boden lag: Man erkennt sehr schnell, wer die wahren
Freunde sind. Deshalb mein Motto für 2017:
"Wenn Du hingefallen bist, vergiss zwei Dinge nie: Wer Dich geschubst hat und wer Dich nicht aufgefangen hat."
Hängt an meinem Kühlschrank
Bis nächstes Jahr...
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